Besondere Freude macht es ihm, wenn er talentierten Menschen Schützenhilfe geben kann, beispielsweise der Band "Bebo Music", wie er erzählt. "Das sind so talentierte Musiker. Doch
als ich die anfänglichen Aufnahmen, die auf Youtube hochgeladen wurden, gesehen habe, bin ich erschrocken", sagt Spinner lachend.
Eine gute Aufnahme sei manchmal schon die halbe Miete. Dabei ist es ihm wichtig, die Preise weiterhin flexibel zu halten, denn das habe sich bewährt. "Ich möchte die Künstler je
nach ihren Möglichkeiten unterstützen und ihnen helfen, sich besser zu verkaufen", sagt der ausgebildete Audio-Engineer.
Begonnen hat er mit zwei Homerecordern. Inzwischen ist in seinem Tonstudio in der Neckarstraße, in dem hauptsächlich sein Kollege Johannes Lauffer aus einzelnen Tönen und
Gesangsbrocken Lieder formt, praktisch alles möglich.
Offen für alle Genre
Höhepunkt des vergangenen Jahres sei ein 83-jähriger Liedermacher aus dem Raum Schramberg gewesen, der Wander- und Volkslieder professionell eingesungen hätte. "So etwas habe ich
noch nie erlebt, aber es war wirklich cool", meint Spinner.
Während er anfangs gedacht hätte, Musikaufnahmen würden sein Hauptgeschäft, so weiß er jetzt: "Die Aufnahmen sind nur ein Teil. Inzwischen machen wir Gesangsseminare, musikalische
Sessions und bieten Proberäume an", zählt Spinner auf.
Doch auch Veranstaltungen, die nur am Rande mit Musik zu tun haben, finden in seinem Studio statt, beispielsweise Jugendabende oder Kinderspielenachmittage.
Als schönste bisherige Veranstaltung bezeichnet Spinner Heiligabend, als 25 Personen jeglicher Herkunft und Lebenssituation gemeinsam bei ihm im Lounge-Bereich feiern konnten.
"Dabei ging es nicht nur um Flüchtlinge, sondern auch um Menschen, die sich einsam fühlen", erklärt er. Momentan hat er außerdem ein eigenes Musikprojekt am Start – die
Akustikgruppe "RuheZone". In der spielt seine Frau Ute den Bass und Spinner selbst die Gitarre. "Wir planen, im Oktober unseren ersten Auftritt zu haben", verrät er. Stilistisch
folgt die Gruppe dem Vorbild anderer lokaler Akustikbands.
Künftig will Spinner zudem die Studioaufnahmen forcieren. "Viele Bands machen es per Homerecording mittlerweile selber, aber im Tonstudio hat die Musik eine ganz andere Qualität",
weiß er.
Das eine Jahr hat ihn in Sachen Recording und Unterricht bereits viel gelehrt – vor allem aber eins: Dass es manchmal wichtig ist, an seinen Träumen festzuhalten.